Freitag, April 20, 2007

Freunde (Übersee)!

Es gibt Spiegel Online auch auf Englisch und der hat, wie die ganz Presse in Europa, über den Amokläufer von Blacksburg berichtet. Das hat euch nicht so gefallen.

Ich glaube, beide Seiten argumentieren falsch. Denn sowohl in Europa als auch in den USA häufen sich Amokläufe mit hohen Opferzahlen. Fast immer mit Schusswaffen. Damit zählt das Argument wenig, dass ein Schusswaffenverbot Amokläufe "harmloser" machen oder gar vereiteln würde. Es ist auch nicht unbedingt die gesellschaftliche Einstellung zur Gewalt. Meine feste Überzeugung ist, dass die Ursache für diese Art Amoklauf nicht staatlich bekämpft werden kann, sondern dass es die Einstellung des Einzelnen und des gesellschaftlichen Umfelds ist. Was sind es denn für Menschen, die das tun? Es sind fast immer Männer, die sich ausgegrenzt und verachtet fühlen und die ihre Aggressionen nicht loswerden. Wie soll denn in sowas ein Staat eingreifen? Irgendwelche "Männerkurse" zur Pflicht machen?

Man kann darüber diskutieren, ob ein Schusswaffenverbot impulsive Aktionen von Amokläufern verhindern kann. Man kann darüber diskutieren, ob eine Gesellschaft, die Gewalt als Lösung propagiert, auch akzeptieren muss, dass sie innerhalb ihrer angewendet wird. Aber ich glaube, es ist nicht diskutabel, dass die Amokläufer Menschen mit großen Problemen sind, die eine Gemeinschaft beachten und Ernst nehmen sollte. Nicht nur aus Schutz, sondern auch aus christlich verstandener Nächstenliebe.

Ich denke, die Diskussion sollte sich um dieses Thema drehen. Doch da haben weder Europa noch die USA genug vor ihrer eigenen Haustür gekehrt. Die derzeitigen Diskussionen, die in die Richtung gehen, die USA seien trottelige Waffenfetischisten und die EU verweichlichte Psycho-Kommunisten, bringen niemandem etwas. Zumindest, wenn man an einer Problemlösung interessiert ist.

Samstag, April 14, 2007

Joseph von Marktl am Inn

Am 15.04.2007 erscheint ein weiteres Buch über Jesus. Spannend an diesem Buch ist gleich mehreres. Erstens hat es der Papst geschrieben, der darin ausdrücklich zum Widerspruch auffordert. Zweitens ist es seit langem ein Buch eines nennenswerten Kopfes, der sich nicht historisch (à la "Jesus hat es zwar gegeben, war aber in Wirklichkeit ..."), sondern religiös mit Jesus auseinandersetzt, auf dessen in der Bibel dokumentierten Aussagen und Taten. Insofern wird dieses Buch mehr über christliche Werte, Umgang zwischen den Religionen und gesellschaftliche Themen aussagen, als quasi-archäologische Rumgrabereien. Über sein Urteil kann man bestimmt geteilter Meinung sein.

Auf der anderen Seite fürchte ich, dass es ein kirchentheoretisches Herumwirbeln sein wird, das den einfachen Menschen nicht allzuviel Botschaft vermitteln können wird. Dabei wäre es für die doch besonders interessant oder wichtig. Naja, was erwarte ich auch? Ob ich es mal lesen und eventuell Widerspruch leisten sollte?

Donnerstag, April 12, 2007

Bio und nicht bio

Wie die ZEIT dieser Tage schreibt, treibt diese Bio-Sprit-Sache offenbar auch absurde Blüten. Nicht per se, sondern weil die Industrie versucht, "Bio" im herkömmlichen industriellen Maßstab zu erzeugen. Offenbar verträgt sich das nicht. Wenn die Menschen tatsächlich mehr "echtes Bio" wollen, bedeutet das meiner Meinung nach wesentlich mehr Einschränkungen unseres bisherigen Lebensstils und die Berücksichtigung von mehr als dem Bordstein vor unserer Haustür, als wir uns bisher träumen lassen. Wissen wir das alle? Tankt erstmal weiter nicht-Bio: Jonas

Sonntag, April 01, 2007

E wie "Easy Listening" ¹)

Wie so oft hat es mit dem Internet begonnen: Der Link-Tipp auf Spoonfork hat mich beim Blättern auf Seite 24 geführt - und damit direkt zum Berry Lipman Orchestra. Die dort vernehmbare Nummer²) "The Girls From Paramaribo" hat mich so sehr gefesselt, dass ich mir schnell bei amazon für'n Appel und'n Ei die "Easy Listening Vol. 1" und "Easy Listening Vol. 2" bestellt habe. Ich sags schon jetzt: Meine ganze nächste Party über laufen die im Hintergrund! Kleiner Wermutstropfen: Die Aufnahme der CD weicht etwas von der Version auf Spoonfork ab, ist aber nichtsdestotrotz³) ziemlich easy zu listenen.

¹) http://de.wikipedia.org/wiki/E-Musik
²) Musikkritiker-Slang
³) Hier muss ich mal ethymologisch nachgraben. Das Wort ist ja eigentlich ein Buchstabengeschwür.