Megakontroverser Blogeintrag heute.
Ich weiß nicht genau, was Wolf Kampmann mit seinem Artikel genau aussagen will, nur hat es mich angeregt, noch einmal über dieses Ding nachzudenken, welches ich mal mit "mobile music"*) benennen möchte.
Natürlich ist es irgendwie neu und aufregend, wenn man das neue Album von Robbie Williams im Regionalexpress nach Wolkenkuckucksheim hören kann, man bringt sich die große, schillernde Welt gewissermaßen mit in die Pampa. Verständlich auch, wenn man auf langen Reisen ein Stück MP3-förmiger Heimat mitschleppt. Aber was soll es denn bitteschön für eine Wertschätzung der Musik sein, wenn man sie beim Joggen oder Shoppen mitnimmt? Man hört doch entweder gar nicht richtig hin oder man will die Verachtung für seine Umgebung ausdrücken. Vielleicht gibt die Musik ja auch beim Joggen den Takt vor, wenn man damit Probleme hat.
Ich meine, irgendwann kennt man doch die Musik und sie spielt im Kopf von alleine, wenn man mag. Geht zumindest mir so. Und praktischer gehts ja wohl nicht: Meine Lieblingsmusik ohne Zusatzgerät und Speicherprobleme. Kurzum, man bringt sich als MP3-Jogger um gleich zweierlei Freude, nämlich die der bewussten Wahrnehmung der Umgebung und die des volleren Genusses der Musik. Ich finde es geradezu erfrischend, mal kein Coldplay zu hören, sondern quietschende Kinder oder Reifen und das Rauschen der Bäume und was nicht alles. Was anderes wäre es, wenn die Musik extra fürs Joggen gemacht wäre, also eine Art Fahrstuhlmusik fürs Laufen und Einkaufen gewissermaßen. Aber selbst dann verstehe ich nicht, warum man die Umgebung nicht wahrnehmen will. Ist manchmal spannender als zum fünfzigsten Mal "Let me entertain you".
*) Immer schön trendy neudeutsch.
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